Tholey

Tholey, Saarländisch Tole ist eine Gemeinde im Landkreis St. Wendel des Saarlands.

 

Lage

Die Fremdenverkehrsgemeinde liegt etwa 30 km nördlich der Landeshauptstadt Saarbrücken im nördlichen Saarland.

 

Gemeindegliederung

  • Bergweiler
  • Hasborn-Dautweiler
  • Lindscheid
  • Neipel
  • Scheuern
  • Sotzweiler
  • Theley
  • Tholey
  • Überroth-Niederhofen

Nachbargemeinden

Tholeys Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn und im Norden beginnend – Nonnweiler, Nohfelden, Oberthal und Marpingen (alle im Landkreis St. Wendel), Eppelborn (Landkreis Neunkirchen), Lebach und Schmelz (beide im Landkreis Saarlouis) sowie Wadern (Landkreis Merzig-Wadern).

 

Geschichte

Erste Spuren einer Besiedlung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Tholey gehen auf die Kelten zurück (siehe auch Iovantucarus). Vielfache Funde belegen eine ausgedehnte Besiedlung durch die Römer. So wurden etwa 2002 im Rahmen einer Notgrabung neue Erkenntnisse zum Siedlungskomplex „Schweichhaus“ gewonnen. Im Mittelalter waren weite Teile des heutigen Saarlandes der Abtei Tholey tributpflichtig. Zum Schutze der Abtei wurde auf dem Schaumberg eine Burg errichtet. Grundherrschaften waren Lothringen und Kurtrier.

 

 

Namensherkunft

In einer Schrift des Jahres 634 (Testament des Grimo) als Taulegio erwähnt, leite sich der Ortsname von Tegolegium, „ziegelbedecktes Gebäude“, ab.

 

Eingemeindungen

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurden die bis dahin eigenständigen neun Gemeinden Bergweiler, Hasborn-Dautweiler, Lindscheid, Neipel, Scheuern, Sotzweiler, Theley, Tholey und Überroth-Niederhofen zur jetzigen Gemeinde Tholey zusammengeschlossen.

 

 

Kirchengeschichte

Der Legende nach war der Heilige Wendelin um 610 der Gründer und erste Abt der Benediktinerabtei. 1794 wurde das Kloster nach Zerstörung durch die Franzosen aufgehoben. Seit 1949 befindet sich im Ort wieder ein Benediktinerkloster der Beuroner Kongregation.

 

Jüdische Geschichte

In Tholey bestand eine jüdische Gemeinde vom 18. Jahrhundert bis um 1940. Eine erste jüdische Familie wurde 1729 genannt. 1843 lebten 88 jüdische Personen in Tholey (9 % der Gesamteinwohnerschaft von 952 Personen), 1895 waren es 91. Eine Synagoge wurde am 4. Dezember 1863 durch Bezirksrabbiner Kahn aus Trier eingeweiht. Seit 1876 bestand eine jüdische Konfessionsschule. 1925 gehörten noch 50, 1935 41 Personen der jüdischen Gemeinde an. Unter der zunehmenden Entrechtung in der NS-Zeit und auf Grund des wirtschaftlichen Boykotts zogen viele in andere Städte oder wanderten aus. Nach den Deportationen wurden mindestens 20 der in Tholey geborenen oder dort längere Zeit ansässigen jüdischen Einwohner ermordet. Die Synagoge wurde 1937 verkauft und später abgebrochen. Auf ihren Grundmauern an der Trierer Straße wurde ein Wohnhaus errichtet.

 

Quelle: Wikipedia