Die Stadt Ottweiler (im örtlichen Dialekt Ottwiller) ist der Verwaltungssitz des saarländischen Landkreises Neunkirchen und liegt etwa 32 km nordöstlich von Saarbrücken.
Zur Stadt gehören die Stadtteile Ottweiler, Fürth im Ostertal, Lautenbach, Mainzweiler und Steinbach. Zu Ottweiler gehört der Ortsteil Neumünster, zu Steinbach der Ortsteil Wetschhausen, zu Lautenbach gehört Remmesfürth.
Der Ursprung Ottweilers liegt in der Gründung des Klosters im heutigen Ortsteil Neumünster um 871. Erste schriftliche Nachweise des Ortsnamens Ottweiler stammen aus dem Jahr 1393. Seine Blütezeit erlebte Ottweiler ab dem 13. Jahrhundert unter der Herrschaft der Grafen von Nassau-Saarbrücken. Höhepunkt dieser Entwicklung war die Verleihung der Stadtrechte durch Kaiser Karl V. an den Grafen Johann IV. von Nassau-Saarbrücken im Jahre 1550.
Ottweiler war von 1640 (Teilung der Grafschaft Nassau-Saarbrücken) bis 1728 Sitz der Grafen von Nassau-Ottweiler, einer Zweiglinie des Hauses Nassau. 1721 kommt durch Erbschaft Nassau-Idstein und 1723 Nassau-Saarbrücken hinzu. Nach dem Tode des letzten Grafen fällt die Grafschaft an die Fürsten von Nassau-Usingen.
Die Grafen von Nassau-Ottweiler waren:
Unter der Regentschaft der Grafen von Nassau-Saarbrücken wurde in Ottweiler eine Porzellanmanufaktur gegründet: 1763 wurde die erste Manufaktur von Fürst Wilhelm Heinrich errichtet. Das dort hergestellte Porzellan zeichnete sich durch einen besonders sauberen weißen Scherben aus, zurückzuführen auf die verwendete verhältnismäßig teure Passauer Kaolinerde.
Nachdem 1768 Fürst Wilhelm Heinrich gestorben war, wurde der Betrieb unter der Regierung seines Sohnes Fürst Ludwig neu organisiert. Im Rahmen von Einsparungsmaßnahmen wurde auf die Verwendung von Passauer Erden zukünftig verzichtet, was sich in einem neuen cremefarbenen Erscheinungsbild der Produkte widerspiegelte. Ab dem Jahr 1769 wurde die Manufaktur von vielfach wechselnden Pächtern betrieben. 1776 begann die Herstellung von kostengünstigerem Steingut, worunter das künstlerische Niveau litt. Im Jahr 1800 stellte die Manufaktur endgültig ihren Betrieb ein, die Gebäude wurden verkauft.
Die Produkte dieser Porzellanmanufaktur zählen heute zu den seltensten Porzellanen der Welt, die in verschiedenen Museen ausgestellt sind.
Bis zur Kreisreform des Saarlandes war Ottweiler die Kreisstadt des Landkreises Ottweiler mit dem Kfz-Kennzeichen OTW. Im Zuge der Reform wurden der Kreis am 1. Januar 1974 in Landkreis Neunkirchen umbenannt und Neunkirchen die Kreisstadt; der Sitz der Kreisverwaltung verblieb aber weiterhin in Ottweiler. Zurzeit versucht der Landkreis, die Verwaltung mehr und mehr nach Neunkirchen zu verlegen.
Am 12. Mai 2015 gab die evangelische Kirchengemeinde Ottweiler bekannt, dass die Kirchen in Steinbach, Stennweiler und Hirzweiler-Welschbach sowie die Kirche und das Gemeindehaus in Mainzweiler entwidmet werden sollen, da die Zahl der Gemeindemitglieder kontinuierlich gesunken sei.
Am 1. Januar 1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Fürth, Lautenbach, Mainzweiler und Steinbach bei Ottweiler eingegliedert.
Quelle: Wikipedia