Heusweiler

Heusweiler ist eine saarländische Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken und Hauptort des oberen Köllertals.

 

Lage

Heusweiler liegt im oberen Köllertal, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Saarbrücken. Das Gebiet der Gemeinde Heusweiler grenzt im Süden an die zum Regionalverband Saarbrücken gehörende Stadt Püttlingen, die Gemeinde Riegelsberg und die Landeshauptstadt Saarbrücken, sowie im Osten an die Gemeinde Quierschied. Im Westen grenzt Heusweiler an die zum Landkreis Saarlouis gehörende Gemeinde Saarwellingen und im Norden an die Stadt Lebach im Landkreis Saarlouis, sowie an die Gemeinden Eppelborn und Illingen im Landkreis Neunkirchen. Die Gemeinde Heusweiler ist mit einer Fläche von rund 40 km² nach den Städten Saarbrücken und Völklingen die drittgrößte Gemeinde im Regionalverband Saarbrücken.

 

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Heusweiler gliedert sich in sieben Gemeindebezirke (Einwohnerzahlen: Stand 1. Januar 2015):

  • Eiweiler
  • Heusweiler
  • Holz
  • Kutzhof
  • Niedersalbach
  • Obersalbach-Kurhof
  • Wahlschied

Zu Eiweiler gehören die Gemarkungen Hellenhausen und Kirschhof, zu Heusweiler die Gemarkungen Hirtel, Berschweiler, Dilsburg und Bietschied sowie zu Kutzhof die Gemarkungen Lummerschied, Mangelhausen und Numborn.

 

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Heusweiler war schon zu römischer und gallo-romanischer Zeit besiedelt, wie Funde aus dieser Zeit belegen. So wurden bei der Beseitigung des Abraumes über einem Steinbruch im Distrikt Axenbüsch, dem heutigen Kirschhof, 1841 die Reste einer großen römischen „Villa rustica“ gefunden, und bei den Bauarbeiten für die Köllertalbahn 1908/1909 wurde unter anderem ein gallo-romanisches Urnengräberfeld entdeckt.

 

Im Jahr 1274 wurde Heusweiler zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als den Brüdern Moemund und Joffried von der Grafschaft Saarbrücken der Hof zu Huswilre als Lehen übertragen wurde. Als Ludwig der Schwarze, Herzog von Pfalz-Zweibrücken, raubend und plündernd durch das Köllertal zog, wurde Heusweiler im Jahr 1471 völlig zerstört. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Heusweiler wiederum zerstört und nahezu entvölkert, wie ein Bericht des Saarbrücker Rentmeisters Klicker aus dem Jahr 1635 darlegt.

 

Nach dem Jahr 1792 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) in das französische Staatsgebiet eingegliedert. Von 1798 bis 1814 gehörte Heusweiler zum Kanton Lebach im Saardepartement. Unter der französischen Verwaltung wurden Mairien gebildet. Die Mairie Heusweiler vereinigte schon damals im Wesentlichen alle Ortsteile, die auch heute zur Gemeinde Heusweiler gehören. Nur die Orte Kurhof, Obersalbach, und Niedersalbach gehörten zur Mairie Sellerbach.

 

Aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kamen große Teile des Linken Rheinufers, darunter auch Heusweiler, dauerhaft zum Königreich Preußen. Aus der vormaligen Mairie Heusweiler entstand die Bürgermeisterei Heusweiler im neu gebildeten Kreis Saarbrücken, in die 1816 Obersalbach, Kurhof und 1892 Niedersalbach eingegliedert wurden.

 

1935 wurde in Heusweiler der Mittelwellensender Heusweiler errichtet. Er war zeitweise der stärkste MW-Sender der ARD.

 

Am 1. Oktober wurden die Nachbargemeinden Berschweiler, Bietschied, Dilsburg, Hirtel und Rittershof nach Heusweiler eingemeindet.

 

Im Ortsteil Bietschied wurden im Zweiten Weltkrieg Personen, die von Nationalsozialisten gesucht wurden (abgeschossene alliierte Kampfpiloten, flüchtige Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter) von der Fluchthelfergruppe Junger Bundschuh versteckt, um sie anschließend ins Ausland zu schleusen.

 

Auf dem Gemeindefriedhof im Ortsteil Heusweiler befindet sich die Grabstätte der sowjetischen Fremdarbeiter, die von 1942 bis 1945 im Bergbau und im Gleisbau der Reichsbahn eingesetzt waren.

 

1936 entstand aus den Orten Obersalbach, Kurhof und Niedersalbach die eigenständige Gemeinde Salbach.

 

Am 1. Januar 1958 wurde die Gemeinde Salbach aufgelöst und auf die beiden Nachfolgegemeinden Niedersalbach und Obersalbach-Kurhof aufgeteilt.

 

Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland wurde am 1. Januar 1974 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Heusweiler, Eiweiler/Saar, Holz, Wahlschied, Kutzhof, Niedersalbach und Obersalbach-Kurhof die heutige Gemeinde Heusweiler gebildet.

 

Quelle: Wikipedia