Dillingen/Saar

Dillingen/Saar ist eine Stadt im Landkreis Saarlouis, Saarland. Sie hat etwa 20.000 Einwohner und gliedert sich in die drei Stadtteile Dillingen-Innenstadt, Pachten und Diefflen. Das Stadtgebiet liegt am Rand des Naturparks Saar-Hunsrück an der Mündung der Prims in die Saar und ist etwa 10 km von der französischen Grenze entfernt. Dillingen liegt etwa 60 km von Luxemburg (Stadt) und Trier, 50 km von Metz sowie 30 km von Saarbrücken entfernt und grenzt unmittelbar an das Stadtgebiet von Saarlouis an. Hinsichtlich seiner Einwohnerzahl ist es die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises Saarlouis.

 

Lage

Dillingen liegt rechts der Saar im nördlichen Teil des Saarlouiser Beckens und damit im Saar-Nahe-Becken. Das Saarlouiser Becken ist im Nordwesten, Norden und Nordosten von den Höhen des Buntsandsteins begrenzt. Die Buntsandsteinhöhen gehören zu den östlichsten Randstufen des Pariser Beckens und leiten in die Primsmulde über. Die im Schwarzwälder Hochwald entspringende Prims mündet oberhalb des Stadtteils Pachten in die Saar. Wenige Kilometer nördlich des Pachtener Bannes vereinigt sich die Saar mit der aus Lothringen kommenden Nied. Die angeschwemmten Aufschüttungen im Talbecken ermöglichen eine gute landwirtschaftliche Nutzung.

 

Geologie – Großräumige Übersicht

Die Gesteinsschichten des Saarbrücker Steinkohlesattels (Karbon) tauchen nach Nordwesten ab und es kommt zu einer Überlagerung von jüngeren Gesteinen des Rotliegenden und der Trias. Dillingen liegt auf einer Scholle des Mittleren Buntsandsteins. Die rechteckige Scholle ist in Richtung Südost-Nordwest gestreckt und wird im Süden vom Karbon in einer Linie Ensdorf-Hülzweiler-Schwarzenholz begrenzt. Im Südwesten und Nordwesten dieser Buntsandsteinscholle liegen die Höhenzüge des Oberen Buntsandsteins (Röt-Formation) und des Muschelkalks zwischen Berus, Siersburg und dem Haustadter Tal. Die Gesteine des Unter-Rotliegenden und des Karbons bilden den nordöstlichen Randbereich.

 

Geologie – Engerer Raum

Die ausgeweitete Tallage des Raumes Dillingen und Saarlouis liegt im Bereich des Mittleren Buntsandsteins, in den sich die Täler der Saar und der Prims eingegraben haben. Die linke Talflanke der Saar bei Dillingen, der Limberg, wird von einer steilen Voltziensandsteinstufe gebildet, während eine rechte Talflanke ganz fehlt. Auf diesem Flachrelief mit auflagernden jüngeren Schotterdecken breitet sich das Bebauungsgebiet von Dillingen und Pachten aus.

 

Im Mittleren Buntsandstein sind vorwiegend mürbe, leicht erodierbare Sandsteinformationen entwickelt. Darüber liegt der Obere Buntsandstein (Röt-Formation), der sich aus festeren, zu Teilen tonig oder karbonatisch gebundenen Sandsteinen aufbaut. Diese wurden in früheren Zeiten in zahlreichen Steinbrüchen als Baustoff gewonnen. Darüber befinden sich Muschelkalk-Schichten: Die unterste Muschelkalkschicht bilden sandig-tonig-kalkige Gesteine. Die mittlere Muschelkalkschicht enthält Mergel mit Gips und Anhydrit. Die obere Muschelkalkschicht baut sich aus massigen Kalken und plattigen Kalken mit Mergellagen auf.

 

Über diesen festen Untergrundgesteinen sind flächenhaft Sedimentterrassen der Flüsse Saar und Prims abgelagert. Die unterschiedlichen Höhenlagen dieser Terrassen geben Zeugnis von verschiedenen Stadien der Eintiefung der beiden Flüsse und der Ablagerung von mitgeführtem Kiesschotter. Die jüngsten Ablagerungen bilden die Auenlehme der beiden Flusstäler.

 

Geschichte

Reiche Bronzedepots der späten Urnenfelderzeit (9. Jh. v. Chr.), eine mehrfach gestaffelte Abschnittsbefestigung der Hallstattzeit (8.–6. Jh. v. Chr) auf dem sich an der Saar annähernd 359 m hoch erhebenden, halbinselartigen Bergmassiv des Limberges[10] sowie ein Gräberfeld mit einem durch goldene Hals- und Armringe ausgezeichneten „Fürstinnengrab“ der spätesten Hallstattzeit (um 500 v. Chr.) belegen eine Zentrumsfunktion des Dillingen-Wallerfanger Raumes auf beiden Ufern der mittleren Saar in vor- und frühgeschichtlicher Zeit.

 

Die gallo-römische Siedlung Contiomagus bestand an der Kreuzung der Fernstraßen Metz–Mainz und Trier–Straßburg, im heutigen Stadtteil Pachten. Um 275/276 wurde Contiomagus im Zuge der Völkerwanderung zerstört und wieder aufgebaut.

 

Die älteste schriftlich erhaltene Nachricht von „Dillingen“ und „Pachten“ findet sich in einer Urkunde des Trierer Bischofs Albero von Montreuil (1131–1152). Im Jahr 1324 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Diefflen und 1357 die erste Erwähnung des Alten Schlosses in Dillingen. Zwischen 1618 und 1648 gab es Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg sowie in den Jahren 1672–1678/79 im Holländischen Krieg. 1685 erhielt die Dillinger Feudalherrschaft durch König Ludwig XIV. die Erlaubnis zur Errichtung einer Eisenhütte (Dillinger Hütte).

 

Die Französische Revolution beendete die lokale Dillinger Adelsherrschaft. Im Jahr 1815 wurde die Region im Zweiten Pariser Frieden dem Königreich Preußen angegliedert. Mit dem Sturz der Hohenzollerndynastie im Jahr 1918 wurde Dillingen Teil des Freistaates Preußen. Zwischen 1920 und der Volksabstimmung von 1935 war Dillingen durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages Teil des Saargebietes unter der Verwaltung des Völkerbundes. Nach der Saarabstimmung des Jahres 1935 kehrte Dillingen zum Deutschen Reich zurück, ohne wieder Teil Preußens zu werden. Im Jahr 1936 wurde Pachten eingemeindet. Im Zweiten Weltkrieg kam es, besonders bei den heftigen Kämpfen im Kriegswinters 1944/1945 zwischen der deutschen Wehrmacht und der US-Armee zu schweren Zerstörungen. Im Jahr 1947 wurde Dillingen Teil des Saarstaates, der im Jahr 1957 der Bundesrepublik Deutschland politisch und am 5. Juli 1959 auch wirtschaftlich beitrat. Im Jahr 1949 erhielt Dillingen durch die Regierung des Saarlandes unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann die Stadtrechte. Im Jahr 1969 wurde Diefflen eingemeindet. Im Jahr 1990 beging man in Dillingen bzw. Pachten eine 2000-Jahr-Feier der Siedlung Contiomagus.

Quelle: Wikipedia